„Gesundheit ist ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“

 

So hat die WHOWHOWorld Health Organization, WeltgesundheitsorganisationZum Glossar-Eintrag den Begriff „Gesundheit“ schon im Jahr 1946 definiert. 100 %-iges Wohlbefinden auf allen Ebenen?

Uns allen ist klar, dass so gut wie niemand das erreichen kann. Sind wir also alle ein bisschen krank? Wahrscheinlich, denn Knie, Rücken, Erkältung, Stress – irgendetwas zwickt immer. Dass im Mental-Health-Report 2024 der AXA jedoch fast die Hälfte der Frauen (49 %) angibt, psychisch in keiner guten Verfassung zu sein, lässt aufhorchen. Jede dritte Frau (33 %) leide demnach aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen oder Zwangsneurosen.

 

Warum sind Frauen mental eher gefährdet als Männer?

1. Hormonelle Veränderungen

Frauen durchlaufen im Laufe ihres Lebens signifikante hormonelle Veränderungen, die ihre mentale Gesundheit beeinflussen können. Dazu gehört die Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft, die erste Periode nach einer Geburt oder die Menopause. Diese Phasen können mit Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Depressionen einhergehen.

 

2. Soziale und kulturelle Erwartungen

Frauen sehen sich oft mit hohen Erwartungen hinsichtlich ihrer Rollen als Mütter, Partnerinnen und Berufstätige konfrontiert. Diese Mehrfachbelastungen können zu Stress, Angst und BurnoutBurnoutGravierender Erschöpfungszustand auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene, ausgelöst durch andauernden beruflichen Stress.Zum Glossar-Eintrag führen. Die gesellschaftlichen Normen und der Druck, diese Rollen perfekt zu erfüllen, können die mentale Gesundheit erheblich belasten.

 

3. Gewalt und Missbrauch

Frauen sind häufiger Opfer von physischer, sexueller und emotionaler Gewalt. Solche traumatischen Erlebnisse können langfristige Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben, darunter posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen und Angststörungen.

 

4. Diskriminierung und Ungleichheit

Geschlechterdiskriminierung und Ungleichheit am Arbeitsplatz oder in anderen Lebensbereichen können das Selbstwertgefühl und das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Frauen verdienen oft weniger als Männer und haben geringere Aufstiegschancen, was zu Frustration und Stress führen kann.

 

5. Pflegeverantwortungen

Viele Frauen übernehmen die Hauptverantwortung für die Pflege von Kindern, älteren Familienmitgliedern oder Kranken. Diese Verantwortung kann überwältigend sein und zu emotionaler Erschöpfung und DepressionDepressionKrankhafte Stimmungsveränderung.Zum Glossar-Eintrag führen.

 

Wir alle sind gefordert, hier hinzusehen und nach Lösungen zu suchen. Beziehen wir uns auf die Zahlen der AXA, benötigen in Deutschland 20 Mio. Frauen Unterstützung.

 

Mentale Gesundheit bei Frauen fördern

1. Aufklärung und Sensibilisierung

Aufklärung über die spezifischen Risiken und Anzeichen von psychischen Gesundheitsproblemen ist ein wichtiger erster Schritt. Frauen sollten ermutigt werden, ihre mentale Gesundheit ernst zu nehmen und bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen.

 

2. Zugang zu Therapie und Unterstützung

Ein leichter Zugang zu Therapie und psychologischer Unterstützung ist entscheidend. Online-Therapieplattformen, Selbsthilfegruppen und Community-Programme können eine wertvolle Unterstützung bieten. Es ist wichtig, dass Frauen wissen, dass es keine Schande ist, Hilfe zu suchen.

 

3. Gesunde Lebensgewohnheiten

Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind grundlegende Bausteine für eine gute mentale Gesundheit. Entspannungstechniken wie Yoga, MeditationMeditationAus dem Lateinischen für nachdenken, überlegen oder nachsinnen.Zum Glossar-Eintrag und Achtsamkeitsübungen können ebenfalls helfen, Stress abzubauen und das emotionale Wohlbefinden zu fördern.

 

4. Stärkung sozialer Netzwerke

Ein starkes soziales Netzwerk kann Frauen helfen, mit den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen. Damit sind nicht unbedingt Social Media-Plattformen gemeint, sondern echte Freundschaften und familiäre Unterstützung. Sie sorgen für emotionale Stabilität und können als Ventil für Stress und Probleme dienen.

 

5. Förderung von Work-Life-Balance

Arbeitgeber sollten flexible Arbeitsbedingungen und Unterstützungsangebote für Mitarbeiterinnen fördern. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend, um BurnoutBurnoutGravierender Erschöpfungszustand auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene, ausgelöst durch andauernden beruflichen Stress.Zum Glossar-Eintrag zu vermeiden und die mentale Gesundheit zu erhalten.

 

6. Politische und gesellschaftliche Maßnahmen

Es ist notwendig, dass Politik und Gesellschaft Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Schutz vor Gewalt und Diskriminierung ergreifen. Dies kann durch entsprechende Gesetzgebung, Aufklärungskampagnen und Unterstützungsprogramme erreicht werden.