Der Mann als „Standardmensch“

Die Tendenz, Medikamente vorwiegend an Männern zu testen, ist historisch bedingt. Daher basieren die heutigen Gesundheitssysteme auch eher auf Daten, die zum größten Teil von Männern erhoben und auch von ihnen bearbeitet wurden.

In der frühen Phase der klinischen Forschung wurde angenommen, dass biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen in den meisten Fällen vernachlässigbar seien und dass die Ergebnisse von Studien an Männern auf Frauen übertragbar wären. Dies führte dazu, dass viele klinische Studien eine überwiegende Anzahl von männlichen Teilnehmern hatten.

Mit den Folgen: Der Mann wurde zum „Standardmensch“ und gegenüber der Bedürfnisse von Frauen entstand eine systematische Blindheit.

 

Das große Unbekannte

Ein Grund für diese Entscheidung war die Sorge um die möglichen Auswirkungen von Schwangerschaft und Menstruationszyklen auf die Studienergebnisse. Schwangere Frauen wurden oft von klinischen Studien ausgeschlossen, um das Risiko von Komplikationen für das ungeborene Kind zu minimieren. Verständlich. Dies führte jedoch dazu, dass Frauen in der klinischen Forschung unterrepräsentiert waren.

In den letzten Jahren hat jedoch ein zunehmendes Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf Krankheiten und Arzneimittelwirkungen dazu geführt, dass die Forschungsinstitutionen und die pharmazeutische Industrie ihre Strategien geändert haben. Es wird nun mehr Wert darauf gelegt, die Geschlechtervielfalt in klinischen Studien zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse für Männer und Frauen gleichermaßen relevant sind. Es ist wichtig anzumerken, dass die Richtlinien und Praktiken je nach Land und Organisation variieren können, und es wird weiterhin daran gearbeitet, die Geschlechtergleichheit in der klinischen Forschung zu verbessern.

 

Was hat das für Auswirkungen auf Frauen?

Die historische Unterrepräsentation von Frauen in klinischen Studien und die Praxis, Medikamente hauptsächlich an Männern zu testen, hatten potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen. Wichtige Aspekte wurden nicht berücksichtigt:

 

Medikamentenwirkung und Dosierung:

Männer und Frauen können aufgrund von geschlechtsspezifischen Unterschieden in Stoffwechsel, Hormonen und Körperzusammensetzung unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Eine vernachlässigte Berücksichtigung dieser Unterschiede kann dazu führen, dass Medikamente bei Frauen nicht so effektiv sind, wie bei Männern oder dass Frauen unterschiedliche Dosierungen benötigen.

 

Nebenwirkungen:

Frauen können unterschiedliche Nebenwirkungen von Medikamenten erfahren. Ein Medikament, das bei Männern gut vertragen wird, könnte bei Frauen unerwünschte Wirkungen haben. Diese Unterschiede können auf hormonelle Unterschiede, genetische Faktoren oder andere geschlechtsspezifische Merkmale zurückzuführen sein.

 

Sicherheit während der Schwangerschaft:

Die meiste Zeit wurden schwangere Frauen von klinischen Studien ausgeschlossen, aus ethischen Gründen und um das Risiko für das ungeborene Kind zu minimieren. Das führte dazu, dass es oft wenig wissenschaftliche Evidenz darüber gab, wie Medikamente auf schwangere Frauen wirken. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, da das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Forschung während der Schwangerschaft gestiegen ist.

 

DiagnoseDiagnoseKrankheitsbestimmungZum Glossar-Eintrag und Behandlung:

Geschlechtsspezifische Unterschiede in Symptomen und Krankheitsverläufen werden manchmal übersehen, wenn die Forschung primär auf Männer ausgerichtet ist. Dies könnte zu Verzögerungen bei der DiagnoseDiagnoseKrankheitsbestimmungZum Glossar-Eintrag und angemessenen Behandlung von Krankheiten bei Frauen führen.

 

In den letzten Jahren hat sich die Forschung jedoch weiterentwickelt, und es gibt eine zunehmende Sensibilisierung für die Bedeutung der Einbeziehung beider Geschlechter in klinische Studien. Es gibt Bemühungen, geschlechtsspezifische Unterschiede besser zu verstehen, um sicherzustellen, dass Medikamente für alle Bevölkerungsgruppen sicher und wirksam sind. Es bleibt jedoch eine kontinuierliche Herausforderung, sicherzustellen, dass die Ergebnisse geschlechtsneutral und repräsentativ sind.

 

Seit den Neunziger Jahren müssen Medikamente auch an Frauen getestet werden:

Frauen bekamen dieselbe Dosis wie Männer – und im schlimmsten Fall endete das tödlich. Seit 1994 existiert eine US-Richtlinie, die verlangt, dass Medikamente in klinischen Studien auch an Probandinnen getestet werden müssen. Trotzdem besteht das Problem heute noch immer. Das Geschlechterverhältnis stimmt nicht.

 

Doch ist der Frauenanteil gestiegen:

Der Verband forschender Arzneimittelhersteller beziffert den Anteil von Probandinnen in frühen klinischen Studien der Phase I auf 10 bis 40 Prozent, in Phase II und III auf 30 bis 80 Prozent.
Jedoch machen Frauen in Studien zu Herz-Kreislauf-Medikamenten nur ein Drittel der Teilnehmenden aus. Anteilig hätten jedoch doppelt so viele Frauen getestet werden müssen.
In bis zu einem Fünftel aller untersuchten Studien werden die Geschlechterunterschiede gar nicht untersucht oder erwähnt. Die Wirksamkeit je nach Geschlecht lässt sich daher nur schwer prüfen.

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das normalerweise die Gebärmutterauskleidung (EndometriumEndometriumGebärmutterschleimhautZum Glossar-Eintrag) bildet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses zusätzliche Gewebe kann Schmerzen verursachen, insbesondere während der Menstruation.

Laut Bericht zur gesundheitlichen Lage der Frauen in Deutschland vom Robert-Koch-Institut haben 10 bis 15% der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter Endometriose.

Das Endometriosegewebe kann sich in verschiedenen Bereichen des Beckens befinden, wie zum Beispiel auf den Eierstöcken, den Eileitern, den Bändern, der Blase oder dem Darm. In seltenen Fällen kann es auch außerhalb des Beckens auftreten. Es kann sich an verschiedenen Stellen im Becken ansiedeln und zu Entzündungen führen.

Was sind die häufigsten SymptomeSymptomAnzeichen oder Merkmale einer KrankheitZum Glossar-Eintrag von Endometriose?

Zu den häufigsten Symptomen gehören starke Menstruationsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Beckenschmerzen außerhalb der Menstruation, Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang, und in einigen Fällen kann es zu Fruchtbarkeitsproblemen kommen.

Insgesamt sind die SymptomeSymptomAnzeichen oder Merkmale einer KrankheitZum Glossar-Eintrag der Endometriose jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Vermutlich ist das auch der Grund dafür, dass es manchmal Jahre dauert, bis die Erkrankung ärztlich festgestellt wird.

Die genauen Ursachen der Endometriose sind nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass genetische Faktoren, hormonelle Veränderungen und immunologische Probleme eine Rolle spielen können. Die häufigsten SymptomeSymptomAnzeichen oder Merkmale einer KrankheitZum Glossar-Eintrag der Endometriose sind starke Menstruationsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Beckenschmerzen außerhalb der Menstruation und möglicherweise auch Fruchtbarkeitsprobleme.

Wie wird Endometriose diagnostiziert?

Die DiagnoseDiagnoseKrankheitsbestimmungZum Glossar-Eintrag erfolgt oft durch eine Kombination von AnamneseAnamneseGespräch/Erfassung über die KrankengeschichteZum Glossar-Eintrag, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie Ultraschall. Eine definitive DiagnoseDiagnoseKrankheitsbestimmungZum Glossar-Eintrag kann jedoch oft nur durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) gestellt werden, bei der das Innere des Bauchraums direkt betrachtet und gegebenenfalls Gewebeentnahmen vorgenommen werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?

Die Behandlungsoptionen können Schmerzmedikation, hormonelle Therapie zur Unterdrückung des Menstruationszyklus, und in einigen Fällen eine operative Entfernung des Endometriosegewebes umfassen. Die gewählte Behandlung hängt von der Schwere der SymptomeSymptomAnzeichen oder Merkmale einer KrankheitZum Glossar-Eintrag, dem Alter der Patientin und dem Kinderwunsch ab.

Wie beeinflusst Endometriose die Fruchtbarkeit?

Endometriose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, indem sie die Struktur der Eileiter, Eierstöcke oder Gebärmutter verändert. Auch Entzündungen und Narbenbildung können den normalen Fortpflanzungsprozess behindern. Es ist wichtig, dass Frauen mit Kinderwunsch und Endometriose dies mit ihrem Arzt besprechen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu maximieren.

Während des Menstruationszyklus unterliegt das normale EndometriumEndometriumGebärmutterschleimhautZum Glossar-Eintrag einem Zyklus von Wachstum und Abbau, der zur Menstruation führt. Das abnormale Endometriosegewebe unterliegt denselben zyklischen Veränderungen, aber da es sich außerhalb der Gebärmutter befindet, kann das Blut, das während der Menstruation freigesetzt wird, nicht auf normalem Weg aus dem Körper austreten. Dies kann zu Entzündungen, Schmerzen und der Bildung von Narbengewebe führen.