Gebärmutterhalskrebs: Bösartige Veränderungen im Gebärmutterhals

Die Gebärmutter wird grob in zwei Teile eigenteilt: den Gebärmutterkörper, der in den Gebärmutterhals (Zervix) übergeht. Der Gebärmutterhals ist von einer Schleimhaut überzogen. Verändern sich Zellen dieser Schleimhaut können Krebsvorstufen entstehen. Bei vielen Frauen bilden sich solche Zellveränderungen nach einiger Zeit von allein wieder zurück. Wenn die Zellen sich jedoch unkontrolliert vermehren, werden sie bösartig und es entsteht ein Tumor (ZervixkarzinomZervixkarzinomGebärmutterhalskrebsZum Glossar-Eintrag).

Wer ist besonders betroffen?

Das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, fängt bereits ab einem Alter von 30 Jahren an zu steigen. Das mittlere Erkrankungsalter von Patientinnen mit einem frühen Tumor liegt bei etwa 35 Jahren. Bei invasiven, also in andere Gewebe einwachsenden Tumoren, beträgt es 55 Jahre. Dabei können sich Vorstufen Jahrzehnte bis Jahre vorher bilden. Ab einem Alter von 70 Jahren steigt die Erkrankungsrate erneut an. Das Risiko wird besonders in den höheren Altersgruppen möglicherweise unterschätzt.

Wie kann ich vorbeugen?

Bis zum Alter von 17 Jahren kann sich eine Frau gegen HPVHPVHumane PapillomavirenZum Glossar-Eintrag (Humane Papillomviren) impfen lassen. Durch die Impfung wird das Risiko für Gebärmutterhalskrebs gesenkt. Doch die Impfung ist kein Ersatz für regelmäßige gynäkologische Untersuchungen.

Wird Gebärmutterhalskrebs im frühen Stadium entdeckt ist er gut behandelbar.

  • Frauen zwischen 20 und 34 Jahre können einmal im Jahr eine kostenfreie Abstrichuntersuchung, den sogenannten Pap-AbstrichPap-AbstrichAbstrich vom GebärmutterhalsZum Glossar-Eintrag, in Anspruch nehmen.
  • Frauen ab 35 Jahren können alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung (Ko-Test) in Anspruch nehmen. Bei dieser wird zusätzlich zum Pap-AbstrichPap-AbstrichAbstrich vom GebärmutterhalsZum Glossar-Eintrag ein HPVHPVHumane PapillomavirenZum Glossar-Eintrag-Test angeboten. Dabei wird ein einziger Abstrich entnommen der sowohl auf HP-Viren (HPVHPVHumane PapillomavirenZum Glossar-Eintrag-Test) als auch auf Zellveränderungen (Pap-AbstrichPap-AbstrichAbstrich vom GebärmutterhalsZum Glossar-Eintrag) untersucht wird.

Der HPVHPVHumane PapillomavirenZum Glossar-Eintrag-Test kann auch – unabhängig vom Alter der untersuchten Frau – nach einem auffälligen Pap-AbstrichPap-AbstrichAbstrich vom GebärmutterhalsZum Glossar-Eintrag eingesetzt werden.

Vorsorgeuntersuchung – Regelmäßigkeit kann Leben retten

Die meisten oberflächlichen Zellveränderungen können bei regelmäßiger Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung die rechtzeitig entdeckt und behandelt werden. Die Regelmäßigkeit ist hier also das A und O. Besonders da nicht völlig auszuschließen ist, dass Vorstufen bei einer einzelnen Untersuchung übersehen werden und sich ein Tumor entwickelt. Wenden Sie sich deswegen direkt an ihre Gynäkologin/ihren Gynäkologen, wenn ihnen Veränderungen wie ungewöhnliche Blutungen oder ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide auffallen. Laut dem Gemeinsamen Bundesausschuss ist die wahrscheinlich an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken bei regelmäßiger Teilnahme an der Früherkennung sehr gering – Hochrechnungen zufolge weniger als eine von 1000 Frauen.

So läuft die Untersuchung ab

Die Gynäkologin/der Gynäkologe führt ein Instrument in die Scheide ein, um diese zu spreizen. Anschließend führt sie/er ein Q-Tip-ähnliches Stäbchen in die Scheide ein und entnimmt einmal vom Muttermund und einmal aus der Öffnung des Gebärmutterhalses Schleimhautzellen. Das dauert nur wenige Sekunden und sind in der Regel schmerzfrei. Die entnommene Probe sieht sich die Gynäkologin/der Gynäkologe einmal unterm Mikroskop an oder bereitet sie direkt zur Einsendung und weiteren Untersuchung in einem Labor vor. Das Testergebnis erhält die Frauenarztpraxis meist innerhalb einer Woche.

 

Weitere Informationen zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung und zum Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung: 

Flyer vom Gemeinsamen Bundesausschuss

 

sowie der Leitlinie des AWMF